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Beitragsbild: Das Schweigen brechen! Oury Jalloh Das war Mord

Das Schweigen brechen!
Oury Jalloh
Das war Mord

7.1.2020
14 Uhr, Hauptbahnhof, Dessau

Am 7. Januar 2005 verbrannte Oury Jalloh in einer Gewahrsamszelle im Keller des Dienstgebäudes Wolfgangstraße 25 des Polizeireviers Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt. Die Angehörigen versuchen gemeinsam mit der Gedenkinitiative „Break the Silence“ seit Jahren den Fall aufzuarbeiten und fordern Gerechtigkeit. Am 7. Januar 2020 jährt sich der Todestag Jallohs zum 15. Mal.

Erst vor zwei Monaten entschied das Oberlandesgericht in Naumburg den Fall Oury Jalloh endgültig einzustellen und das obwohl ihnen ein weiterer forensischer Bericht vorlag, der zweifelsfrei zeigt, dass Oury Jalloh bereits vor dem Brand in seiner Zelle schwere Knochenbrüche und lebensgefährliche Verletzungen aufwies. Das Gutachten beweist, dass Oury Jalloh vor seinem Tod bereits einen Rippenbruch, und Brüche des Nasenbeins, der Nasenscheidewand und des vorderen Schädeldachs gehabt hat. Dies reiht sich in eine lange Liste von Ungeheuerlichkeiten, die das Ausmaß des strukturellen Rassismus in Deutschland aufzeigen. Polizei, Justiz und Politik verweigern nach wie vor eine Aufklärung und erklären offiziell, dass Oury Jalloh sich selbst angezündet habe!

Gegen dieses Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Naumburg - die Einstellung - hat die Anwältin des Bruders von Oury Jalloh am 25.11.2019 fristgerecht Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingelegt.

Auch wir können und wollen den Fall unter keinen Umständen auf sich beruhen lassen und rufen dazu auf, gemeinsam und entschlossen am Todestag in Dessau zu demonstrieren. Es liegt an uns allen, die Ereignisse in Dessau niemals in Vergessenheit geraten zu lassen, und es braucht mehr denn je den Druck der Straße, um Aufklärung und Gerechtigkeit zu fordern.

Der Mord an Oury Jalloh steht dabei beispielhaft für so viele Fälle von rassistischer Polizeigewalt, die nicht an die Öffentlichkeit kommen, sowie auch für bekannt gewordene Fälle, wie z.B. Amad Ahmad, der am 29. September nach einem Brand in seiner Zelle in der Justizvollzugsanstalt Kleve verstarb.

Wie z.B. William Tonou-Mbobda, der von “Sicherheitskräften” eines Krankenhauses in Hamburg, in dem er zur Behandlung war, getötet wurde. Wie z.B. Christy Schwundeck, getötet durch die Polizei am 19. Mai. 2011 in einem Jobcenter in Frankfurt/M. Und was ist Rita Awour Ojunge geschehen?

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